Norwegen, das nördlichste der drei skandinavischen Ländern, fasziniert viele Menschen auf Grund seiner Weite und seiner einzigartigen Landschaft. Malerische Fjorde und Gebirgszüge sowie Norwegens Flora und Fauna locken Touristen ebenso wie die Städte Oslo, Trondheim und Bergen.
Zu den beliebtesten Reisezielen gehört das Nordkap
Von da aus kann man beim malerischen Blick über die Barentssee den Nordpol schon fast erahnen, wenn am Horizont die Wolken und das Meer miteinander zu verschmelzen scheinen. Dort und der Region Finnmark können besonders oft und gut Nordlichter beobachtet werden. Bei einer Reise dahin sollte beachtet werden, dass Privatautos nur zwischen dem 1. Mai und dem 31. September die Straße von nächstliegenden Ort Honningsvag nutzen dürfen. Den Rest des Jahres gibt es eine Busverbindung zwischen diesem Ort und dem Besucherzentrum am Nordkap.
Einmal in Nordnorwegen, lohnt sich auch auf jeden Fall ein Besuch in Norwegens größter Metropole: Tromsø . Die Stadt befindet sich mitten zwischen Fjorden, Bergen und einigen kleinen Inseln. Neben der Eismeerkathedrale, dem Wahrzeichen der Stadt, und den vielen Mussen lohnen auch Besuche in Tromsøs botanischem Garten und der Polaria. Der botanische Garte ist der nördlichste der Welt, hier können alpine Pflanzen der ganzen Welt bestaunt werden. Im arktischen Aquarium Polaria sind nördliche (auch arktische) Tiere untergebracht.
Bevor bei einer Reise durch Norwegen dann die Hauptstadt Oslo besucht wird, sollte auf jeden Fall im Jutunheimen-Gebirge, dem Gebirge Ostnorwegens, ein Halt eingelegt werden. Dort finden sich nicht nur unzählige Häuser großer Dichter, auch ein Besuch der Stabkirche von Lom lohnt immer. Dieses Gotteshaus stammt aus dem zwölften Jahrhundert und zählt zu den schönsten der Welt. Auch der Ausblick vom höchsten norwegischen Berg, dem Galdhøppigen, sollte nicht ausgelassen werden. Blicke auf die Fjorde Norwegens vom Besseggen-Grat sind atemberaubend und können von keinem Fotoapparat der Welt eingefangen werden.
Winterspiele in Lillehammer
Nach einer Fahrt durch die Region Lillehammer, in der 1994 die Olympischen Winterspiele stattfanden, kommt man direkt nach Oslo. Die zwischen dem Oslofjord und den weitläufigen Waldgebieten der Oslo Marka kann der Städtereisende in eine einzigartige Mischung aus freier Natur und Stadtleben eintauchen. Neben einem Stadtrundgang durch die pitoresken Straßen der Altstadt können unzählige Museen besucht werden, die über verschiedene Teile von Norwegens Kultur und Geschichte berichten.
Weiter geht es auf den Panoramastraßen Trøndelags in Mittelnorwegen. Dort kann die traumhafte Küste entweder motorisiert auf Straßen oder zu Schiff auf dem Wasser erkundet werden. Wer hier nicht hält, ist selber Schuld. Insgesamt gibt es etwa 600 km Küste auf oder entlang der Kystriksveien-Straße, für die es keinen vergleichbaren Anblick auf der ganzen Welt gibt. Der für den heiligen Olav errichtete Altar sowie der Ort Stiklestad ermöglichen es, auf den historischen Wurzeln der norwegischen Kultur zu wandeln. Der heilige Olav war der einzige Wikinger, der sich zum Christentum bekannte und in der Schlacht von Stiklestad wurde im Jahr 1030 die Christianisierung Norwegens besiegelt. Für Technikbegeisterte ist ein Besuch in Norwegens Technologiehauptstadt Trondheim unerlässlich. Außerdem bietet die historische Hauptstadt des Landes vielfältige Möglichkeiten zu körperlicher Betätigung. Auch die hiesige Kulturszene ist sehr aktiv.
Familienurlaub in Südnorwegen
Schließlich in Südnorwegen, bietet die Region Arendal die perfekte Umgebung für Familienurlaub. Allerdings können hier auch unzählige kleine und größere Festivals besucht werden. Ebenso gibt es die Möglichkeit bei einem einzigartigen Naturerlebnis zur Ruhe zu finden und zu entspannen. Bei einer Erkundung der Insel Merdø können traditionelle, norwegische Fachwerkhäuser betrachtet werden. Rund um das Waldhaus Granuesta gibt es unterschiedlich lange Wanderwege. Diese sind auch für Familien mit kleinen Kindern oder Behinderte sehr gut begehbar. Besonders lohnenswert ist auch ein Abendessen auf dem Svårthylkyrkja. Die topologische Struktur dieses Platzes wurde bereits von der Eiszeit geformt und lag dann tausende Jahre lang unberührt. Höchstwahrscheinlich befanden sich hier dann jedoch die ersten Menschensiedlungen Norwegens.
Bei einer Reise nach Norwegen sollte es im Allgemeinen keine Verständigungsprobleme geben. Eine Bestimmung des norwegischen Bildungssystems sieht vor, dass jeder Norweger bereits in der Schule eine Fremdsprache auf sehr hohem Niveau erlernt, da die norwegische Sprachgemeinschaft doch sehr klein ist. Neben Englisch und Spanisch zählt auch Deutsch zu diesen Sprachen. Auch die Einreise nach Norwegen ist eher unproblematisch – Staatsbürger Deutschlands, Österreichs oder der Schweiz müssen bei der Einreise nur einen gültigen Pass oder Personalausweis vorlegen. Bei der Planung eines Urlaubs mit dem eigenen Auto oder Mietwagen sollten die Kosten für die etwa 50 automatischen Mautstellen mit eingeplant werden. Raucher müssen sich in allen öffentlichen Gebäuden und auf allen öffentlich zugänglichen Plätzen zurückhalten.
Und hier noch ein paar Tipps für eine Reise nach Norwegen
Das Flugticket „Explore Norway“ ist günstiger als andere Angebote unterschiedlichster Airlines. Damit kann außerdem zwischen dem 21. Juni und dem 27.August kostenlos mehrere Inlandsflüge angetreten werden. Bei der Reise durchs Land selbst können die sehr gut ausgebauten Bus- und Zugverbindungen genutzt werden. Im Voraus gebuchte Tickets sind dabei deutlich günstiger als erst bei Fahrtantritt gekaufte Fahrkarten!
Für Camper mit Wohnmobil gibt es eine weltweit in Skandinavien einzigartige Regelung: das so genannte „Jedermansrecht“. Dieses erlaubt das Aufschlagen des eigenen Zeltes überall in der Natur, wo es gerade gefällt. Viele Norweger erlauben auch eine Übernachtung im Wohnwagen auf ihrem Grundstück, am nächsten Tag sollte dann jedoch weitergezogen werden. Ansonsten finden sich überall in Norwegen äußerst preiswerte und Campingplätze, die oft auch kleine Hütten vermieten.
Wanderer kommen besonders günstig durch Norwegen:
Da das Land eines der am dünnsten besiedelten der Welt ist, finden sich bei einer Landeserkundung zu Fuß kaum Übernachtungsmöglichkeiten in Dörfern oder Städten. Darum gibt es insgesamt 460 offizielle, vom Norwegischen Wanderverband (DNT) ausgewiesene Wanderhütten. In diesen kann für wenig Geld übernachtet werden, die Preise variieren je nachdem, ob es in den Hütten einen Aufseher gibt (bemannte Hütten) oder nicht (unbemannte Hütte). Die Verpflegung muss jedoch selbst mitgebracht werden! Das Leitungswasser ist überall in Norwegen trinkbar, man braucht also keine Mineralwasserflasche mit sich zu führen oder abenteuerlich Wasser aus geschmolzenem Schnee gewinnen. Auch die Preise in den norwegischen Supermärkten sind recht niedrig, weshalb Selbstversorger sich vor dem Beginn der Wanderung dort eindecken sollten.
Norwegen ist ein malerisches Land mit unzähligen Attraktionen. Neben der wunderschönen, atemberaubenden Natur, die oft wie gemalt aussieht, lädt die gut dokumentierte Geschichte und Kultur des Landes jeden seiner Besucher zum Staunen ein.