Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben. Das wollten wir auch und haben entsprechend nur den Nationalpark Plitvicer Seen in Kroatien ausgesucht und im Anschluss daran keine weitere Unterkunft gebucht. Wegen der blöden Corona Situation und den zum Teil schlechten Vertragsbedingungen bei Booking.com bzw. der Vermieter dort mussten wir auf blauen Dunst reisen. Die meisten Vermieter lassen nämlich offen, ob man bei Nicht-Antritt der Reise wegen Corona, die Buchung stornieren darf und sein Geld (fast alle wollten Vorkasse) wiederbekommt.
Abreise am 14.8.21 Richtung Nationalpark Plitvicer Seen in Kroatien
Die Reise begann in Hamburg am Samstag den 14.8.21. Da mal wieder die A7 dicht war, sind wir die erste Etappe nach Braunschweig über Land getingelt. Von dort dann über die A9 Richtung Österreich. Auch wenn es ab München bis hinter Österreich regnete, empfang uns der Sonnenaufgang in Kroatien mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen 30 Grad im Schatten.
Google Maps meinte zwar, wir fahren nur 1400 Km, aber als wir am Sonntag um 8:30 Uhr in Rudanovac am Apartman Branka ankamen, hatten wir allerdings schon 1700 Km auf dem Tacho. Egal, wir waren zu früh da und Branka war mitten im Zimmerservice (Reinigung) vertieft. Als sie uns bemerkte, bat sie uns, dass wir uns noch eine Stunde gedulden sollten. Das war für uns selbstverständlich, schließlich waren wir viel zu früh da. Wir schauten uns nach einem Restaurant um, weil wir die zwei Tage hier nicht unbedingt kochen wollten.
Wir schauten uns das Bistro Vila Velebita an und wollten dort auch gleich Frühstücken. Leider gibt es dort erst ab 10 Uhr Frühstück und somit gönnten wir uns das erste kroatische Bier, schließlich war für uns nach 21 Stunden Autofahrt nicht Morgen sondern Feierabend. Leider wurden wir nicht sehr freundlich bedient. Branka meinte später zu uns der Mann im Service, gestern Nacht gefeiert hätte und ist wohl noch verkatert. Der Service dort wurde aber von Tag zu Tag besser.
Sonntag passierte bei uns nach der doch anstrengenden 21 Stündigen Autofahrt nicht mehr viel. Zunächst schauten wir uns das Bistro an, bis wir in unser Appartement konnten und dann schliefen wir sofort ein paar Stunden um Energie zu tanken. Montag um 7 Uhr wollten wir uns auf den Weg zum Nationalpark machen. Wir hatten einen tollen Empfang der gesamten Belegschaft, der Vater, zwei Hunde und eine Katze besuchten uns kurz auf unserer Terrasse. Das Essen am Abend war ein “naja”.
Erster Tag im Nationalpark Plitvicer Seen in Kroatien
Pünktlich um 8:00 Uhr trafen wir im Nationalpark Plitvicer Seen ein. Von Branka`s Appartement waren es knappe 15 Minuten mit dem Auto zum Eingang 1. Schnell ein Ticket gezogen und einen Top Parkplatz in der Nähe zum Haupteingang genommen. Bei der Einfahrt zum Parkplatz wird das Nummernschild gescannt und beim herausfahren auch. Klasse Technik. Bereits am Eingang erwartete uns ein beeindruckender Anblick in das Tal der Lower Lakes (s.o).
Wir hatten uns über das Internet im Vorfeld ein 2-Tages-Ticket geordert und Vorkasse per Kreditkarte bezahlt. Was für mich unbegreiflich ist, ist die Art und Weise der Abwicklung. Mit der Buchung wird keine Eintrittskarte Garantiert. Es kann sein, das mit demselben Ticket jemand anderes schneller im Park ist und dann wäre das gekaufte Ticket ungültig. Bezahlen darf man Vorkasse, aber dann gilt, wer zuerst kommt – malt zuerst. Das ist schon eine ziemliche Frechheit. Wir mussten also möglichst bei Öffnung des Parks mit die ersten sein. Zum Glück klappte alles und wir waren mit den Ersten im Park.
Wir wanderten also los. Zunächst ging es vom Berg runter in das Tal und dann entlang am Flussbett. Die Wege waren im Bereich von Eingang 1 noch sehr gut ausgebaut und strukturiert angelegt. So waren an allen wesentlichen Sehenswürdigkeiten des Nationalparks Aussichtspunkte angelegt und teilweise waren die Sehenswürdigkeiten zum Greifen nah. Da wir ja Ende August dort waren und dank Corona, sollte der Nationalpark nicht so voll sein. So dachten wir und zunächst fanden wir auch das der Park ziemlich leer ist. Allerdings war das nur der erste – und leider auch ein völlig falscher Eindruck.
Die Übersichtskarte zeigt, dass wir am ersten Tag bereits die knapp 20 Kilometer wanderten. Unsere Eindrücke von der Landschaft waren einfach nur schön. Hinter jeder Biegung, auf jedem Hügel und hinter jeder Bucht wartete bereits der nächste Wow-Effekt. Von Eingang 1 machten wir uns auf den Weg zum Eingang 2 (St.2). Von dort dann zum Bootsanleger P1. Die kleine Fähre fährt ab nur rüber zur P2 Anlegestelle und von dort sind wir dann mit der Fähre zum Anleger P3 geschippert. Die Boots- und Busfahrten sind bei unserem 2-Tages-Ticket alle im Eintrittspreis enthalten. Anlegestelle P3 ist ein großer Platz mit vielen Kiosken für Speisen und Getränke und vielen Sitzmöglichkeiten.
Einige Passagen des Nationalparks konnten wir uns leider nicht sofort ansehen. Zum einen die Fledermaushöhle „Subljara Cave“ und den größten der Wasserfälle auf dem Weg zur St.3. Dort hatten wir einen Menschenauflauf und einen Stau. Die eine Menschenmasse kam von Oben (St.3) den Berg herunter und die anderen mit uns zusammen wollten den Berg hinauf. Da wir mit einigen Deutschen unterhielten, diese meinten das sie schon sehr lange hier warten, entschieden wir uns nur diesen Wasserfall am nächsten Tag anzusehen und ihn direkt anzusteuern.
Nach einer Mittagspause sind wir dann am anderen Ufer zu Fuß zur St.3 gewandert. Diese Strecke hatte es besonders in sich. Höhenunterschied lediglich 600 Meter, aber der Weg war zum größten Teil Naturbelassen, mit Baumwurzeln durchzogen und groben Steinen. Das war bei 31 Grad im Schatten wahrhaft der anstrengendste Teil der Wanderung.
Oben angekommen erwartete uns ein atemberaubender Ausblick auf den großen See Proscansko Jezero. Da wir nun bereits den ganzen Tag auf den Beinen waren, hin- und her wanderten und so ca. 30 Kilometer zurückgelegt hatten, nahmen wir uns eine kurze Auszeit und fuhren mit dem Parkinternen Bus von Station St.3 hinunter zur St.1, direkt zum Ausgang.
Zweiter Tag im Nationalpark Plitvicer Seen in Kroatien
Clever wie wir sind, sind wir am zweiten Tag auch direkt zum Eingang 2 gefahren und nicht zum Ersten Eingang. Dort beginnt zwar die Wanderung bereits am Parkplatz, bis man im Park ist, aber man spart sich doch einige Zeit. Wir stiegen direkt in den Bus (St.2) und fuhren zur Station auf dem Berg (St.3) von dort brauchten wir dann nur eine gute halbe Stunde zu dem größten der Wasserfälle. Am Tag davor war dort ja der Megastau. Als wir dann schließlich vor ihm standen, wussten wir auch warum es sich hier staute.
Am zweiten Tag hielten wir uns nur noch bis Mittag im Park auf, es fing etwas an zu regnen und so beschlossen wir, dass wir gegen 12 Uhr die Reise Richtung Insel Krk antraten. Unsere Sache hatten wir am Morgen schon fertig gepackt und das ausgecheckt bei Branka war, den Schlüssel von Ihnen stecken lassen. Verabschiedet hatten wir uns von ihr bereits am Abend zuvor.
Im zweiten Teil schreibe ich dann über unseren „Abenteuerurlaub“ auf der Insel Krk in Kroatien.
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