Nur wenige Gebiete auf der Erde weisen eine derart hohe Dichte an natürlichen Besonderheiten auf wie der nördliche Part der europäischen Monarchie Norwegen. Berglandschaften, durchsetzt von Meeresarmen, den Fjorden, lassen beim bloßen Anblick vermuten, welch gewaltiges Naturschauspiel einst zu dieser imposanten Kombination der Elemente führte.
Beinahe Ehrfurcht erweckend ragen kilometerlange Gebirge aus dem Wasser und die angrenzende Fauna und Flora ermöglicht den regelmäßig anreisenden Menschen eine besonders reiche Vielfalt an Aktivitäten und dem Sammeln seltener und überwältigender Eindrücke. Ein bloßer Spaziergang besitzt mehr Aussagekraft als anderswo anstrengende Kletter- und Wandererlebnisse, die Teilnahme an Tiersafaris entführen den Betrachter in ansonsten ferne Abenteuerwelten und im Winter bieten sich Überraschungen für Groß und Klein, so dass die ansonsten allerorts überwiegende Sehnsucht nach der warmen Jahreszeit von der Schönheit der kalten Saison überlagert bleibt.
Wo die Sonne zur Mega-Attraktion wird
So wichtig bloße klimatische Gegebenheiten als Grundvoraussetzung für das Wohlbefinden sind, wird hier selbst diese Facette als Nebensache im Vergleich zum Schauspiel der Sonne: Im Sommer geht sie hier nicht unter. Im Winter hingegen bleibt der Sonnenschein lange verborgen. Die Atmosphäre ist hier schon eine andere, selbst wenn man nur aus dem Fenster seiner Unterkunft blickt. Die Sonne geht von Mitte November bis Ende Januar nicht „auf“.
Die berühmte Mitternachtssonne ist von Mitte Mai bis Mitte Juli zu beobachten. Es herrschen in der Regel Temperaturen von 25 bis 30° Celsius und stellen gerade Urlauber vor ideale Wetterbedingungen. Da kein Extrem zu erwarten ist, eignet sich das Gebiet auch für Personen mit körperlichen oder gesundheitlichen Einbußen, so mag für Schwangere oder Eltern mit Säuglingen rasch eine Reise zur Strapaze werden – mit Nord-Norwegen als Urlaubsziel dagegen schafft das Klima wohl eher eine Erleichterung im Vergleich zu daheim. Der Grund: Nord-Norwegen, Alaska, Grönland und Sibirien haben den Breitengrad, auf den sie liegen, gemeinsam. Ersteres aber übertrifft die anderen Staaten in einer Hinsicht: Es ist verhältnismäßig mild. Mediterrane Hitze im Sommer ist in keinem Teil Norwegens zu erwarten.
Die Winter sind allerdings heftig – in Troms und Finnmark sind selbst Minusgrade von 40° nichts Ungewöhnliches. So schlimm ist es allerdings nicht in jedem Jahr. Im Vergleich dazu sind die Küsten selbst hingegen milde und dank dem Golfstrom ist dort mit Eisfreiheit zu rechnen. In Nord-Norwegen beginnt der Frühling später als etwa in Deutschland: vor Ende Mai braucht man nicht damit rechnen.
Die Mitternachtssonne
Hinter diesem Namen verbirgt sich ein weiteres Unikat zur Auszeichnung der Region. Grundsätzlich gilt: je weiter nördlich, umso länger scheint sie. Oberhalb des Polarkreises ist sie bis zu 24 Stunden sichtbar – täglich. Wo genau und auf welche Weise sie zu finden ist, lässt sich in 5 Zonen teilen. Anhand ihrer lassen sich Nord-Norwegen und dessen Gebiete auch allgemein näher charakterisieren:
Die erste Zone um Helgeland, dem südlich gelegenen Teil, wird der Mensch von Bergen, Schären, dichten Wäldern und Inseln umringt. Zum Großteil befindet sich Helgeland unter dem Polarkreis.
Die zweite Zone, Salten, liegt völlig innerhalb des Polarkreises. Viele Gipfel durchziehen die Region, die im Lichte der Mitternachtssonne ganz eigene Impressionen ausmachen.
Die dritte Zone ist schon eher nördlich anzutreffen: die Lofoten-Inseln. Sie gelten deshalb als ideal, weil die Mitternachtssonne, die Landschaft und Meer gemeinsam von außerordentlich hoher Schönheit auf den Menschen einwirken. Schöner geht´s wohl kaum.
Zone Vier, die Provinz Troms, birgt ein buntes Spektrum an Binnengewässern, beherbergt Fjorde, große Inseln und umfasst von Hochland umringte Flüsse mit Wälder. Zwei der bekanntesten Wasserfälle Norwegens lassen sich dort besuchen.
Die letzte der Reihe, die fünfte Zone, ist Finnmark. Fjorde und Gletscher prägen die Gegend mit imposanter Ausstrahlung und große, sehenswerte Inseln werten jeden Aufenthalt durch viele Möglichkeiten für Tagesausflug zu Land und Wasser enorm auf. Der allerbeste Standunkt zur Beobachtung der Mitternachtssonne liegt natürlich ganz nördlich:
Das Nordkap
Das Erleben eines bloßen Naturschauspiels dieser Größenordnung ist wohl weltweit an keinem anderen Ort zu übertrumpfen. Wenn sich die Mitternachtssonne an ihrem tiefsten Stand befindet, ist der Zeitpunkt der beste. Es lässt sich dazu gezielt anreisen. Mittlerweile ist der Nordkap-Tunnel ohne Maut befahrbar. Von der nächsten Ortschaft aus, Honningsvag, fährt auch regelmäßig ein Bus zu. Vom 1. November bis 30. April eines jeden Jahres darf der Tunnel nur von Bussen befahren werden. Man darf nicht vergessen, schon wenigstens einen Tag zuvor das Bus-Ticket zu erwerben.
Auch die Betrachtung des Nordlichts ist von hier aus die beste Gelegenheit. Es ist am Nordkap freilich auch eine „zivilisierte“ Infrastruktur vorhanden, das Besucherzentrum. Mit Museum und einem Restaurant erfährt der Komfort seine Aufwertung – dennoch darf man nicht vergessen, sich warm anzuziehen um sich im Freien wohlfühlen zu können. Zwischen dem Nordkap und dem Nordpol liegen nur noch ein paar Inseln.
Das Nordlicht oder „Northern Lights“
Mit dem sogenannten Nordlicht hat die Region einen weiteren Startvorteil im Bereich der Sehenswürdigkeiten und keine Technik der Welt könnte diesen Effekt auf nur annähernd vergleichbare Weise imitieren. Wer wissen möchte, in welchen Erscheinungsformen es auftreten kann, findet online eine Vorstellung. Die Eindrücke beschränken sich hier aber auf solche, die ein imposanter Bildschirmschoner auch erzeugen kann. Denn wie es in freier Natur wirkt, kann man auf diese Weise nicht erleben.
Ob in Form von Bändern, einem Schleier oder Rauchschwaden – die Einordnung in bekannte Figuren bleibt der eigenen Fantasie überlassen. Jedenfalls ist es Licht, jedenfalls erscheint es grün. Die Ränder zeigen sich oft in rosa Tönen, manchmal ist der Mittelpunkt lila. Es ist hyperaktiv und kann wie eine Explosion zutage treten. Genau so abrupt ist das Schauspiel wieder vorbei.
Doch wie entsteht dieses Naturspektakel eigentlich? Es sind lediglich Teilchen der Sonne, die bei größeren Eruptionen ins All geschossen werden. Diese gelangen an das Magnetfeld unseres Planeten. Dabei zieht es sie in den magnetischen Kreis und damit an den Nordpol. Somit ist das Phänomen auch nirgends sonst zu beobachten als in Nordnorwegen. Sofort findet beim Anprall eine Interaktion statt. Die dabei freigesetzte Energie, sie befindet sich nur etwa 100 km über unseren Köpfen, ist als „Nordlicht“ für uns sichtbar.
Naturgemäß boten die Northern Lights anno dazumal mangels wissenschaftlicher Erkenntnisse ausreichenden Stoff für Legenden und Sagen – so sah man zum Beispiel in der Wikingerzeit im Nordlicht die Rüstung jungfräulicher Walküren-Kriegerinnen.
Tipp: Nicht in allem Nordlichtgegenden ist immer mit dem Erscheinen zu rechnen. Außerdem spielt die Sicht aufgrund der jeweils aktuellen Witterung eine Rolle – hält man sich aber durchgehend etwa zwei Wochen an einem Ort auf, ist der Eintritt mehr als nur wahrscheinlich. Unterstützend gibt es online eine „Nordlicht-Vorhersage“. Das Erleben des Nordlichts plant man am besten für die Monate Februar und März, aber auch Oktober wäre ein guter Tipp.
Sehenswürdigkeiten in Nordnorwegen
Sonstige Sehenswürdigkeiten in Nordnorwegen, deren Besichtigung anlässlich eines Aufenthalts zumindest angedacht werden sollten, werden wie folgt tabellarisch erfasst:
- Das Monument „Kinder der Erde“ am Nordkap
- Der Tromso-Fjord
- Lofoten Island
- Das „Norsk Luftfahrtsmuseum“ in Bodo
- Das „Lofotr Viking-Museum“ in Vestvagoy
- Das Polarmuseum in Tromso
- „Tromso Botansky Hage“ (Botanischer Garten)
- Der „Saltstraumen“ in Bodo, der gezeitenstärkste Strom der Welt – vielleicht mit einer Adlersafari?
- „Rock Art Of Alta“, in Alta – ein archäologisches Freilichtmuseum, welches dem Weltkulturerbe angehört
- The Lyngen Alps in Lyngen
- Nordosk Kunstmuseum in Tromso
- Arctic Circle in Nordland- wird als sehr spektakulär erlebt
- Nordlyskatedralen (moderne Architektur inspiriert vom Nordlicht)
- Die Eismeerkathedrale in Tromso
- Der „Gabba Reindeer- Safari Park“ in Kirkenes
- Das Naturphänomen des Berges „Torghatten“ in Bronnoy Municipality
Angeln in Nordnorwegen
Der größte Reichtum an Fisch befindet sich im angrenzenden Meer. Mehr wäre dazu an sich kaum zu sagen, böte nicht die vom Menschen geschaffene Infrastruktur noch viele weitere Vorzüge, die Nord-Norwegen für Angler und Meeresliebhaber ein auch komfortables und sogar exklusives Paradies schafften. Und wären da nicht auch noch Tausende an Süßwasser-Stationen, wie Flüsse, Seen und Harmonie ausstrahlende Bächlein, hätte man ebenfalls damit alles gesagt. Im Ergebnis ist durch die Bademöglichkeiten, Wassersportarten, diversen Schwerpunkten in Verbindung mit Bootsfahrten auch für die Begleitung des Anglers bestens gesorgt.
Die natürliche Konstruktion der Küsten mit ihren tiefen Einschnitten schützt beim Verweilen am Wasser vor kalten Windbrisen und sonstigen Wettereinflüssen. In Hütten, mit Zelten oder via Wohnmobil reisen Naturbegeisterte teils in Gruppen regelmäßig an und finden auch mit den wohl besten Lachsflüssen der Welt alles, was nicht nur das Anglerherz begehrt. In manchen Regionen findet man sich auf dennoch exklusivem Terrain wieder und entdeckt eine seltene Kombination aus Komfort und Naturbelassenheit.
Die dokumentierten Rekordfänge bringen mit einem Heilbutt von 223 kg, einem Dorsch von 41 kg und einem gestreiften Steinbeißer mit knapp 18 kg auf die Waage. Es finden sogar regelmäßig eigene Angler-Events statt, auch im Bereich des Krabbenfischens. Und doch ist an dieser Stelle das Anliegen um Mäßigung im Angelverhalten angebracht: Aus bloßem Spaß an der Fischerei sollte der Bestand nicht verringert werden – mehr, als jemand überhaupt einlagern kann oder ausführen darf, sollte auch nicht getötet werden.
Das Gesagte gilt ganzjährig, wobei gerade Süßwasserangler natürlich die warme Jahreszeit bevorzugen. Eisangler aber wird ebenso warm ums Herz: Im Winter beißen die Fische schneller. Dabei ist zeitlich wohl der mildere Winterausklang vorzuziehen. Die gängigen Fischarten in Nord-Norwegen sind:
Fischarten in Nordnorwegen | ||
Dorsch | Heilbutt | Köhler (Seelachs) |
Seeteufel | Steinbeißer | Rotbarsch |
Lachs | Forellen | Saiblinge |
Skifahren in Nordnorwegen
Wo Gebirge sind, wird Ski gefahren. Die mannigfaltigen Berglandschaften Nordnorwegens tragen zum Ruf des Staates als Schi-Paradies bei und sehen auch hervorragende, teils besonders komfortable Möglichkeiten vor.
Zu erwähnen sind dabei:
Longyearbyen
Der Longyearbyen mit einer Höhe von 5000 bis 7000 Metern, der 20 Pistenkilometer mit einem Schlepplift bietet. Eingestuft werden alle Strecken als leicht. Die Rahmenangebote beinhalten auch Halfpipe, Funpark, eine Höhenloipe und einen Langlauf-Verleih.
Malselv / Bardufoss
Der Malselv / Bardufoss hat ebenfalls eine leichte Strecke von 4 Pistenkilometern, noch mehr – nämlich 6 Pistenkilometer – werden als mittel beurteilt. Ein Kilometer ist schweren Strecken zuzuordnen. Mit seiner Höhe von 11.000 bis 15.000 Metern sind auch die Angebote für die Schifahrer schon breiter gestreut: Nachtschifahren ist möglich und eine Rennstrecke sind wie Halfpipe und Funpark vorhanden. Insgesamt gibt es drei Liftanlagen. Eine Höhenloipe und Langlauverleih finden sich ebenfalls vor Ort.
Narvikfjellet
Der Narvikfjellet ist 12.000 bis 102.000 Meter hoch. Die Pistenkilometer betragen leicht und mittel je 5 km, als schwer dagegen ist nur einer einzuschätzen. Es sind 6 Liftanlagen, 4 Schlepp- und je 1 Sessellift sowie eine Gondelbahn, vorhanden. Halfpipe, Funpark, Höhenloipe und Langlaufverleih gibt es freilich auch auf dieser imposanten Berglandschaft.
Die Fjorde im Norden Norwegens
Alleine die Fjorde bergen Potenziale für vielleicht wochenlange Rundreisen. Besuche des Sognefjord, Nordfjord, Romsdalsfjord und Geirangerfjord beinhalten beim Letztgenannten auch das Überqueren einer Strecke von der Liste des UNESCO Weltnaturerbes, welche von beeindruckender Schönheit sein soll.
Besondere Highlights
Vorgenannte Worte beschreiben die nördliche Region Norwegens in ihrem natürlichen Charakter, weisen auf die vorhandenen Sehenswürdigkeiten hin und doch bleiben so viele Besonderheiten übrig, deren Einplanung perfektionierter Urlaubsplanung dienlich wäre. Denn gerade die Möglichkeiten an Aktivitäten sind das ganze Jahr über im Norden Norwegens ziemlich bunt und saisonal unterschiedlich. Weniger bekannte Highlights werden daher unten vorgestellt und so die charakteristischen Eigenheiten der jeweiligen Destinationen noch genauer veranschaulicht.
Arctic Fishing
Um von diesem Event begeistert zu werden, ist es vielleicht nicht einmal nötig, eine gewisse Affinität zum Angeln aufzuweisen. Schon das Erleben der „Northern Lights“ in einer nächtlichen Tour im Minivan eines erfahrenen und beliebten Reiseführers wird von jedem als einzigartig und abenteuerlich empfunden. Geboten wird eine Tour mit einem sachkundigen, sympathischen Kenner vor Ort, der bestens weiß, wohin er seine Gäste bringt um ihnen unvergessliche Eindrücke zu verschaffen. Das Feedback dieses Events in Tromso ist ausgesprochen positiv. Insofern kann darauf geschlossen werden, dass der Veranstalter auch individuell auf die Teilnehmer eingehen kann.
Schlittenfahrt „Arctic Adventure“ in Tromso
Mit Schlittenhunden in dieser idyllischen Winterlandschaft unterwegs sein zu dürfen, erfreut wohl jedes Kind der Welt. Dabei werden auch die teilnehmenden Erwachsenen wieder zum Kind – so scheint es jedenfalls, wenn mit aufrichtiger Begeisterung von diesem Tagesausflug berichtet wird, der selbst Familienmitglieder unterschiedlicher Altersklassen durchgängig erfreut. Diese Erfahrung grenzt sich aufgrund der Intensität von anderen Aktivitäten ab und die Zufriedenheit mit dem Personal wirft ein sehr gutes Licht auf den Veranstalter, der die Gäste sogar zwischendurch mit hausgemachten Schokoladeschnitten stärkt. Die Telefonnummer zur Terminvereinbarung lautet: +47 77 66 66 75, in Kvaloysletta, Tromso.
Arctic Whale Tours
ja, richtig: die Besichtigung von Walen steht ebenso auf dem Programm wie sonstige Tier-Safaris oder Vogelparadiese. Hier zeigen sich mitunter auch Seehunde, Papageientaucher und viele andere Meeres-Säugetiere und -bewohner. Eine Safari am Meer mit fachkundigem Know-How, netter und professioneller Begleitung für Kinder und Erwachsene wird hier geboten. Die Buchung erfolgt in der Stadt Sto direkt, telefonisch oder online.
Tipps zur Reiseplanung
Wessen Herz sich bei der Vorstellung traumhafter Winterlandschaften, Huskys, Rentieren, Schlittenfahrten und wohlig warme Hütten mit Kaminfeuer erwärmt, liegt mit Nord-Norwegen nicht nur richtig, sondern ideal. Ob purer Romantik-Urlaub oder Gemeinsamkeit mit der Familie – je nach Planung kann es wirklich zur schönsten Zeit des Jahres werden. Im Winter gilt es allerdings einige Extrapunkte zu bedenken.
Grundsätzlich sollte man zwischen drei Ansätzen unterscheiden: Entweder, man entscheidet sich überhaupt für eine der Apartments oder Hotels innerhalb der Städte oder der Kommunen in Süd- oder Mittelnorwegen und unternimmt in die gebirgigen Gegenden „nur“ Tagesausflüge. Dafür entscheiden sich sehr viele Urlaubsgäste. Oder man mietet sich eine traditionelle Hütte und befindet sich gleich inmitten der Landschaft.
Im Winter ist gerade im Norden ein Haus mit einer ausgiebigen Spa-Anlage zu empfehlen, denn als Ausgleich zu den vorherrschenden Temperaturen sind die Saunen und Dampfbäder eine Wohltat für Körper und Geist. An Hütten sind privat oft eher einfach ausgestattete zu ergattern, aber entsprechende Recherche vorausgesetzt lässt sich auch das luxuriöseste Objekt mitten in einer verträumten Berglandschaft finden. Die Wahl kann nicht nach objektiven Kriterien zu treffen sein, es ist Gefühlssache und auch eine Frage des Preises, für welchen Weg man sich entscheiden wird.
Sie fällt für viele Urlauber auf die sogenannten Logdes, das sind kleinere Übernachtungsbetriebe außerhalb der Ballungszentren mit bis zu 20 Zimmern. Noch natürlicheres Ambiente findet man freilich in Bauernhöfen vor, die auf Beherbergung von Gästen ausgerichtet sind. Hier kann man oft ebenfalls als Eigenversorger die Authentizität des Landes spüren oder man wird auf familiäre Weise aufgenommen. Traditionelles Speisen und das Erleben ländlicher Abläufe mit Tier und Natur sind dort am ehesten zu finden. Es sind außerdem relativ viele Betriebe mit historischem Charakter, also alte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert restauriert worden, die nun für Besucher zur Verfügung stehen. Auf der Insel „Hamn i Senja“ liegt ein historisches Fischerdorf, wo man auch sehr komfortable Apartments buchen kann.
Der schönste Platz in der freien Natur für Wohnmobile
Zu verinnerlichen sind bei der Suche nach freien Stellplätzen in Norwegen generell einige Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten: Wer etwa auf Privatgrundstücken verweilen will, muss den Eigentümer um Erlaubnis bitten – in der Praxis ist das nicht einfach, also scheiden für Aufenthalte von mehr als zwei Nächte diese Plätze in der Regel aus. Zu bewohnten Gebäuden muss ein Abstand von mindestens 150 Meter eingehalten werden und zwischen April und September darf man in der Nähe eines Waldes kein Lagerfeuer entfachen. Auf öffentlichen Plätzen ist es aber erlaubt, sofern keine andere Angabe, durch Schilder, dies untersagt.
Außerdem darf man sich keine Naturschutzgebiete oder „kultiviertes Land“ aussuchen – die freie Natur als Standplatz darf nicht zweckentfremdet verstanden werden. Ist es kultiviert, gilt das Gesagte zu Privatgründen. Das ist so zu verstehen, dass nicht jeder Eigentümer seinen Grund extra deshalb als solchen kennzeichnen muss. Das Beste wäre natürlich, schon von Zuhause aus zu recherchieren und den Eigentümer mit Datumsangabe der Ankunft zu bitten: das bedarf zwar einiger Umstände, kommt aber der Sicherheit entgegen, die ein bloßer Zufallstreffer nicht bieten kann. Man könnte etwa bei einem Tourismus-Service um Kontaktdaten bitten.
Beim Suchen eines Stellplatzes sollte man sich von Tourismusattraktionen fernhalten – dort ist es meist überlaufen. Es gibt Reiseführer vom WOMO-Verlag, der auch „inoffizielle Tipps“ auf Lager hat.
Wer auf die Strecke E4/E75 zum Nordkap unterwegs ist: Rovaniemi (am Polarkreis, Weihnachtsmanndorf) und Tankavaara (die „Goldgräberstadt) sind ein absolutes „Must See“. Unterwegs stehen die Chancen günstig, Rentiere zu erblicken. Beinahe bizarr ist allerdings die Mückenplage, die gelegentlich sogar durch Schilder ausgewiesen wird. Ist man nur noch rund 200 km vom Ziel entfernt, darf man sich darauf einrichten, an einer traumhaften Stelle ein Plätzchen zum Verweilen zu finden: Das sollte man jedoch wirklich nur dann machen, wenn man auf die Annehmlichkeiten eines ausgestatteten Campingplatzes verzichten kann, also WC, Küche und Dusche integriert hat: Parallel zum Porsanger-Fjord verläuft die E6 und in dieser Höhe ist schon das bloße Befahren eine Augenweide. Und doch sind die Camper eher spärlich gesät. Die Straße bietet links einen Blick auf das gewaltige Gebirge, rechts beobachtet man das Wasser. Kleine Parkbuchten sind einfach zu finden, wo auch das Abstellen unproblematisch ist. Das Meer wirkt übrigens nicht dunkel, wie man vermuten möchte, an manchen Stellen ist es sogar träumerisch türkis. Zu Besuch könnten sich hier eventuell einige Rentiere ankündigen, die man ebenfalls anlässlich eines Spaziergangs willkommen heißen kann. Vorsicht – beim Fahren gilt die Regel: Dorthin, wo das Rentier die Nase hält, will es hinlaufen. So lassen sich unliebsame Zusammenstöße mit ihnen vermeiden. Im Resümee handelt es sich um eine sehr ungewohnte Umgebung. Gerade für Abenteuerlustige jedoch ist sie ein besonderes Highlight.
Der schönste, beste Campingplatz
Mit dem Geirangerfjord als „Nachbar“ ist man hinsichtlich der Lage einmal bestens bedient. Hier gibt es natürlich mehrere Campingplätze, die sich im Preis-Leistungsverhältnis ungefähr ähneln. Dabei ist die Beobachtung der Kreuzfahrer alleine für Besucher schon eine Aufwertung. Die hiesige Tierwelt macht nicht nur Kindern Freude. Der Campingplatz „Dalen Gaard“ liegt von Geiranger etwa die halbe Strecke nach Dalsnibba entfernt. Plätze für Wohnmobile sind nur ein Teil der eher familiären Anlage, denn es befinden sich vor allem auch Hütten und Zelte dort. Erstgenannte sind eher gering in ihrer Anzahl, so dass man nicht dem Eindruck einer Flut an Wohnmobilen ausgeliefert ist.
Freies WELAN, Pferde-Reiten für Kinder, komfortable Sanitäranlagen, Ess- bzw. Gesellschaftsräume mit Flat-TV, Stromanschlüsse für die Camper und zahlreiche Aktivitäten vor Ort sind neben der Landschaft Grund für die Beliebtheit. Für 100 NOK plus kleinere Aufschläge pro Kopf kann man unter 0047 90877460 Reservierungen durchführen oder die gleichnamige Webseite aufrufen.
Das tollste Hotel
Hinter dem Namen „Kirkenes Snow Hotel“ verbirgt sich eine Anlage der besonderen Art. Es öffnete erst 2006 seine eisigen Pforten und demonstriert die warmen Seiten am oft verpönten Schneefall: Nämlich die ausgezeichnete Isolierung, die sich bekannterweise schon die Eskimos mit ihren Iglus zu Nutzen machen. Ein bestens ausgestattetes Gebäude mit eisigem Inventar wird geboten. Die Räume werden jeweils als „Treasure“(Schatz) bezeichnet und dabei verspricht der Betreiber wirklich nicht zu viel. Skulpturen aus Eis und Schnee zieren die Betten, die tatsächlich zum Teil aus Eisblöcken bestehen. Geöffnet ist es pro Saison von 20. Dezember bis 20. April. Es gibt freilich eine Homepage und Broschüren, die unter dem Namen des Hotels einfach zu finden sind. Auch in kulinarischer Hinsicht liegen einige Überraschungen bereit.
Das beste Restaurant
Vor Ort zu sein und das Projekt „Arktisches Menü“ nicht kennen zu lernen, könnte schon ein Versäumnis bedeuten. Unter „Arktisk meny.no“ findet sich eine Beschreibung im Internet, allerdings nur in norwegischer Sprache. Bilder davon beeindrucken aber auch Unkundige nicht minder. Altbewährte, traditionelle Gerichte werden dabei unter Verwendung frischer, nord-norwegischer Zutaten zum Unikat und neue Kreationen werden beinahe schon auf wissenschaftliche Art und Weise ins Leben gerufen. Es befinden sich mehrere Restaurants als Teilnehmer dieses Projekts, die insbesondere in den Fischerdörfern der Lofoten-Inseln angesiedelt sind. So auch im „Restaurant Ramberg Gjestegard“, welches darüber hinaus träumerische Ausblicke bietet. Direkt vor der Türe blühen zur wärmeren Jahreszeit bunte Blumen auf einer saftig grünen Wiese, die sich bis zum anliegenden Sandstrand erstreckt. Eine Kombination also, die man nicht alle Tage erleben darf. Unter +47 76093500 lassen sich Reservierungen durchführen, die allerdings einer Anfahrt übers Wasser bedürfen. So lässt sich das Dinieren mit einem Tagesausflug der besonderen Art kombinieren.
Grüner Tourismus in Nordnorwegen
Zumal das nördliche Norwegen stark konzentriert viele Darbietungen von Naturschauspielen bereithält, manche Highlights in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurden und die Landschaft äußerster Schonung bedarf, statuierte sich mittlerweile ein kleines Fundament an „grünem“ bzw. nachhaltigem oder auch sanftem Tourismus.
Darunter sind solche Anbieter zu verstehen, die den Anforderungen des Öko-Siegels Rechnung tragen. Gemeint ist die „Öko-Verordnung“ der Europäischen Union. Eine gesunde Mischung an Hotels, Restaurants und vor allem Veranstalter von Freizeitaktivitäten tragen dieses Zeichen, das die Einhaltung diverser Vorgaben gewährleistet. Bereits online lassen sich nachhaltig agierende Tourismus- und sonstige Unternehmen in der Region ausfindig machen.
Tipp zur nachhaltigen An- und Abreise
Die Reederei Fjord-Line rüstet ab 2013 zur Schonung unserer Meere in Dänemark, Telemark und Fjord-Norwegen ihre Flotte auf: Mit zwei neuen Schiffen revolutioniert dieser Anbieter die Seefahrt durch den Betrieb seiner Schiffsmotoren mit flüssigem Erdgas (LNG). Dadurch werden die ausgestoßenen Emissionen je nach Bestandteil drastisch reduziert und lösen die noch gängigen Schiffe, die ausschließlich mit Schweröl zu betreiben sind, ab. Zwei Schiffe, die MS Stavangerfjord und die MS Bergensfjord, setzen damit als Erste weltweit auf diese Weise ein Zeichen der Nachhaltigkeit.