Westnorwegen, im Land selber als „Vestlandet“ bezeichnet, steht ganz im Zeichen der Nordsee. Es liegt und gedeiht an ihrer Küste und nimmt einen längeren, aber schmalen Verlauf. Wer speziell das Meer und angrenzende Landschaften erleben möchte, findet in dieser Region das vielleicht perfekte Stückchen Erde vor. West-Norwegen wird daher auch gerne als „das Land der Fjorde“ bezeichnet. Die Eigenheiten der Fjorde sind es auch, die Vestlandet prägen und zur Lieblings-Urlaubsdestination für viele Reisende aus aller Welt machen. Mit seiner Vielfalt kann ein einmaliger Besuch kaum satt davon machen: anders als in typisch mediterranen Küstengebieten hat man in nur wenigen Stunden noch lange nicht alles gesehen und erlebt – der Unterschied zum typischen Strandurlaub am Mittelmeer ist gigantisch.
Das Wasser der Fjorde erscheint in blau/grün und es gibt kaum bloß lineare Küstenverläufe. Die Einschnitte ins Landesinnere sind daher Basis für optisch unterschiedliche Gegenden mit vielen Buchten und abgeschiedenen Plätzchen. Durch Menschenhand geschaffen erhielt die Region außerdem viele kleine und große Küstendörfer, die jedes für sich ihr spezielles Ambiente anbieten. In diesen Kommunen konnte sich bis heute ihr eigener Dialekt erhalten – Urlauber können sich dennoch auf Englisch gut verständigen und nicht wenige Bewohner lernten in der Schule die deutsche Sprache. Die meisten Häuser dort sind in traditioneller Holzbauweise zu bewundern. Die Dörfer sind durch Serpentinenstraßen miteinander verbunden. Daneben erstrecken sich Berge und Felsen. Und doch muss man eine wesentliche Voraussetzung zum Wohlfühlen nicht missen: den Komfort.
Knapp 60.000 km/2 machen Vestlandet aus, das in vier Provinzen geteilt wird. Rogaland, Hordaland, „Sogn od Fjordane“ und „More og Romsdal“. Sie gehören zu den niederschlagsreichsten Gegenden Europas. Aufgrund des Golfstroms herrscht aber ein ziemlich mildes Klima vor. Die außergewöhnlichen Bedingungen sind Ursache für die beindruckende Fauna und Flora. Die wichtigsten Orte sind Stavanger, Bergen und Vik. Wer erstmals nach West-Norwegen kommt, sollte sich in der Nähe von mindestens einer der genannten Städte einquartieren – es wäre ansonsten schade um die verpassten Eindrücke.
Klima als Ausgangspunkt für Reiseplanung
Während im Sommer der Tourismus freilich am stärksten ist, sind es doch Frühling und Herbst, die vielleicht noch mehr bezaubern können. Auch online lässt sich heute für die gesamte Region eine Wettervorhersage oder ein Schneebericht in Erfahrung bringen, um sich einen Eindruck über das jeweils bessere An- und Abreisedatum zu verschaffen. Man sollte aber immer mit spontanen Regenschauern rechnen – gut vorgesorgt sollte das der Freude keinen Abbruch bedeuten. Beachten muss man immer, dass es einmal sehr rasch abkühlen kann und warme Kleidung muss daher stets griffbereit sein.
Der Frühling macht die Landschaft bunt. Jeder, der zumindest anhand von Fotos die norwegischen Fjorde kennt, weiß von einem ungewohnt farbenfrohen Schauspiel zu berichten, welches die Natur hier fantasievoll kombiniert. Der Hardangerfjord etwa ist für diese Jahreszeit wärmstens zu empfehlen – dort blühen im Mai prächtige Obstbäume von seltener Schönheit. Der Sommer West-Norwegens ist zwischen Ende Juni und Anfang August am besten erlebbar und dementsprechend gut besucht. Die Temperaturen erreichen auch häufig mehr als 25° Celsius und beschützten dabei dennoch die Urlauber vor allzu großer Belastung durch Hitze. Das ermöglicht zu jeder Tages- und Nachtzeit das Ausschöpfen der breiten Möglichkeiten an Aktivitäten. Bei mediterranen Strandurlauben kann aufgrund der Hitze zu bestimmten Zeiten wirklich nur gebadet oder gefaulenzt werden. Das verschafft Fjord-Urlauben einen Mehrwert.
Niemand muss sich aufgrund Alter oder schlechter Gesundheit vor dem Aufenthalt fürchten – hier können alle das Umfeld gleichwertig genießen. Auch in Sachen besonderer Bedürfnisse aufgrund körperlicher Behinderung findet man in Norwegen hohes Niveau. Das Land hebt sich gerade in diesen Punkten von anderen Küstengebieten ab. Hier wird nicht nur in die Bedürfnisse der breiten Masse investiert.
Der Herbst verhilft der natürlichen Schönheit vor Ort zu weiterer Verstärkung: Wo sonst könnte diese Jahreszeit optisch noch besser wirken, als bei der westnorwegischen Floristik? Früchte werden direkt von den Höfen zum Verkauf angeboten und wohl nirgends kann es einfacher sein, so gesund zu verweilen. Ab November verändern sich die Schwerpunkte in Sachen Freizeitplanung – die gebirgige Region ist berühmt für ihren Stellenwert in der Welt des Schifahrens. Stranda und Voss sollen geradezu paradiesische Rahmenbedingungen für Wintersportler schaffen. Mit häufigem Regenfall ist zwar auch im Winter zu rechnen, dafür bleibt es dank dem Golfstrom rund um die Fjorde verhältnismäßig mild und meistens frei von Eis.
Die Sehenswürdigkeiten
Erleben ist individuell. An dieser Stelle können nur die markantesten Eckpunkte demonstriert werden: für den Einen ist es eine kleine, unbekannte Kommune, für den Anderen eine Allee mit Obstbäumen, für den Nächsten vielleicht eine Adler-Safari. Durch eigenes Entdecken werden vermutlich völlig differente Prioritäten zum Vorschein kommen.
Trollstigen ist allgemein zu empfohlen: an die 20 Kilometer von Andalsnes entfernt und als Touristenattraktion der besonderen Art handelt es sich bei ihr um eine Straße. Sie besteht aus sogenannten Haarnadeln-Kurven und wäre an sich nichts für schwache Nerven. Sie nimmt eine Steigung von etwa 12 Prozent. Auf ihrer halben Strecke liegt der imposante Wasserfall „Stigfossen“. Sie darf aber – je nach Witterung – nur etwa von Juni bis September befahren werden. Keine Angst: Jährlich wird sie von durchschnittlich 500.000-60.000 Touristen besucht und heil wieder verlassen – also eine natürliche und vor allem schöne Alternative zur Achterbahn.
Ausnahmsweise wird hier ein Stadtteil per se als Sehenswürdigkeit angeführt: Bryggen in der Stadt Bergen ist der Orts-Kai, der mit seinen anliegenden 60 traditionell gebauten Häuschen in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde. In historischer Hinsicht also ein Must-See, nicht nur im Verhältnis zur Stadt, sondern der gesamten Region. Es ist ein beeindruckender Anblick. Überhaupt wird kaum ein Besucher versäumen wollen, dieses Städtchen mit seiner Pracht an bunten Blumen, idyllischen Holzbauten und besonders stilvollen Gehsteigen und Treppen selber gemütlich zu begehen. Bergen ist, natürlich inoffiziell, aber auf Ebene der Herzen, die Hauptstadt Vestlandets. Weitere Stationen, die immer wieder großen Anklang finden, werden wie folgt tabellarisch erfasst:
- Die Stabkirche in Urnes
- „Borgund Stavkyrkje“ in Laerdal
- „Floibahn“ in Bergen
- Das Art-Museum in Bergen
- „Troldhaugen“ (Troldhaugveien 65)
- Das Bergen „Akvarium“
- Der Rosenkranzturm in Bradbenken
- „Siljustol“ in Radal
- „Gamle“ in Bergen
Angeln in West-Norwegen
Das Angeln in diesem Teil Europas übertrumpft mit seinem Umfeld wohl jeden anderen Ort schon alleine durch die Schönheit der Natur. Die Westküste Norwegens birgt einen reichen Fischbestand und unzählige, wunderschöne Plätzchen an den Stränden, als auch eine perfekte Infrastruktur an Leihbooten und -angelgeräten in sich. Die meisten Ferienanlagen sind sogar räumlich auf Angler vorbereitet und statten sie mit Möglichkeiten zum Ausnehmen und großen Tiefkühltruhen aus. Man sollte vor Urlaubsbeginn ungefähr wissen, welche Möglichkeiten sich anbieten um die eigenen Präferenzen damit abzugleichen. Für Neulinge in der Region wäre daher fürs Erste sogar eine kleine Rundreise interessant.
Zwischen Südwesten, dem romantischen Akra-Fjord, und dem Sognefjord sollte man sich unbedingt die Gegend rund um Allesund näher anschauen: Dort liegen ums Vestkapp verstreut allerhand teilweise versteckte Örtchen, die jeder Angler für sich entdecken und bewerten sollte. Die Inseln rund um Romsdal und Moldefjord sind für den Angler-Trip weiter ausgezeichnete Stationen, die man wenigstens einmal gesehen haben sollte. Praktisch wäre jedes einzelne der genannten Orte Basis für längere Aufenthalte. Wer aber die verschiedenen Stellen nicht vorher kennenlernt, kann sich nicht sein Lieblingsplätzchen daraus aussuchen.
Die Ausrüstung für Forellenfang sollte auch mitgebracht werden, sofern eine vorhanden ist: In den Seen rund um die Berge in Westnorwegen ist reichlicher Bestand sicher. Wer sich mit Einheimischen unterhält, kann vielleicht Fotos von Rekordfängen betrachten, die niemals publik gemacht wurden. Für ansässige Hobbyangler sind normale Fänge schon lange keine Herausforderungen mehr – darum sollte man sich selber auch Grenzen setzen: Wer mehr fängt, als er verbrauchen und mitnehmen kann, handelt ethisch nicht richtig. Dem setzt die Grenze dann der Zoll: Mehr als 15 kg an Fisch oder Fischprodukten pro Kopf darf bei sonstiger Beschlagnahme des Gesamtfangs und hoher Strafen nicht ausgeführt werden.
Fischarten in Westnorwegen | ||
Dorsch | Heilbutt | Köhler (Seelachs) |
Seeteufel | Steinbeißer | Rotbarsch |
Lachs | Forellen | Saiblinge |
Skifahren in West-Norwegen
Nicht nur das Wasser schafft perfekte Bedingungen zum Entspannen und Erleben – auch die Berge tragen ihren Teil dazu bei, um Urlaubern ideale Voraussetzungen zu gewährleisten: und das ganzjährig. Während in der wärmeren Jahreszeit Strandliebhaber und Angler an der Reihe sind, zieht es die Schifahrer im Winter vor Ort und sind nicht minder zufrieden, trotz oft grimmiger Temperaturen. Aber auch Winter- und Eisangler stoßen auf perfekte Bedingungen.
Angebote zum Schifahren gibt es zuhauf, wobei vor allem leichte und mittelschwere Strecken vorzufinden sind. Auch für die Liga der Fortgeschrittenen gibt es allerhand zu entdecken und selbst richtig schwierige Strecken sind zahlreich vorhanden, so dass auch für Profis Abwechslung vorhanden ist.
20 Schigebiete zählt man in West-Norwegen. Dadurch ist die Strecken-Auswahl gigantisch und jeder kann „seine“ Lieblingsstrecke für sich finden. Alle werden hohen Ansprüchen an Sicherheit, Schönheit und ein komfortables Umfeld mit Liften und Hütten gerecht. Die Beliebtesten sind namentlich: Eikedalen, Roldal, Stranda, Sunmorsalpane und Voss Fjellandsby-Myrkdalen sowie das Voss Resort. Die optischen Impressionen sind gewaltig – in Eikedalen ist sogar Nachtschifahren bis 21 Uhr erlaubt und dieses Erlebnis sollte sich nicht einmal ein kompromissloser Bewegungsmuffel entgehen lassen. Kurz vor Weihnachten beginnt vor Ort die Schisaison und es starten im Umfeld außerdem zahlreiche Events mit märchenhaftem Hintergrund.
Die Fjorde Westnorwegens
Unter anderem der Sognefjord, Naeeroyfjord, mehrere Ausläufer mit oft eigener Bezeichnung sowie der Geirangerfjord definieren das Gebiet. Grundsätzlich ist also jeder Teil Westnorwegens in gleicher Weise mit ihrer Charakteristik gesegnet. Der von der UNESCO geschützte Geirangerfjord ist täglich Schauplatz für viele Kreuzfahrer, die mit imposanten Schiffen regelmäßig einfahren. Nach oben verlaufen die Felsen bis zu einer Höhe von 800 Metern, die angrenzenden Berge sind bis zu eineinhalb Kilometer hoch. Die am Ende gelegene Kommune Geirang zählt selber nur etwa 300 Einwohner, in der Saison aber zieht sie regelmäßig bis zu 2000 Menschen an. Sie wird zum angenehm belebten Plätzchen mit Publikum aus aller Welt.
Das Rudern und Paddeln hier hat abenteuerlichen Charakter und doch ist es sicher, wenn man sich an die Vorschriften hält. Im Wasser leben unter anderem Schweinswale, die man spontan erblicken kann. Zum Abknipsen sind sie aber meist zu schnell, dazu müsste man sich schon richtig auf „die Lauer legen“. Viele Tiere vor Ort stehen auf der „roten Liste“ und sind vom Aussterben bedroht. Man kann an die 100 Vogelarten, auch Adler, beobachten. Rundherum gibt es Elche, Hirsche und Luchse. Die Temperatur des Wassers ist übrigens nicht überall gleich: In Geiranger selbst noch ist es noch eisig kalt. Je näher aber man zur Mündung kommt, umso wärmer und einladender präsentiert es sich. Es befinden sich zwei bekannte Wasserfälle, der „Bräutigam“ und die „Sieben Schwestern“ im Gebiet. Gut 100 Kilometer weiter liegt der Naeeroyfjord. Auch er ist von der UNESCO geschützt.
Besondere Highlights
Weniger bekannt als die Schönheit der Fjorde ist der ungewöhnliche Umstand, dass sich eine Gemeinde, nämlich „Bokn“ in der Region Rogaland, in drei bewohnte und unzählig viele kleine Inseln teilt: unter anderem werden Ognoy, Vestre- und Austre-Bokn kurz als die „Inseln Bokn“ bezeichnet. Ihr Anblick ist besonders harmonisch – vielleicht auch deshalb, weil die norwegische Bauweise so viel Detailliebe mit sich bringt: Zwei der Inseln sind durch eine Brücke miteinander verbunden. Auch die Insel „Holm“ gehört zur Kommune. Ihre Gesamtfläche von knapp 50 km/2 verdeutlicht den idyllischen Rahmen, den man bei passender Witterung auf sich wirken lassen sollte.
Aufgrund der ungewöhnlich hohen Konzentration an Anbietern von „Adventure Activities“ gebühren ihnen eine Erwähnung an dieser Stelle – denn Naturbelassenheit bei gleichzeitig perfektionierter Infrastruktur sollte als wünschenswertes Paradebeispiel für die ganze Welt erkannt werden. Nachhaltiges Handeln hat in Norwegen einen überdurchschnittlich hohen Stellenwert. Je nach Saison lassen sich die Adventure-Tours im Vorhinein, häufig online, organisieren – Veranstalter sind zahlreich vorhanden.
Darunter finden sich natürlich viele Kajak-Touren. Manche Veranstalter „packen“ die besten Strecken vor Ort unter fachmännische Fittiche in tagelange Fahrten und offerieren Gesamt-Pakete. Unvergessliche Erlebnisse der besonderen Art sind hier gesichert. Bergwander-Touren beinhalten oft den Besuch von Sehenswürdigkeiten. Die Auswahl ist so groß, dass Anfänger und Fortgeschrittene passende Herausforderungen vorfinden. Im Winter kommen mit Schifahren und Winterangeln attraktive Freizeitangebote hinzu. Der Urlauber genießt Langlauferlebnisse auf unzähligen Traum-Strecken mit komfortablen Stationen.
Tipps zur Reiseplanung
Als Angler-Destination und optischem Urlaubsparadies schlechthin werden mit Inseln oft die Erwartungen am besten erfüllt. Es bietet sich etwa die Halbinsel Halsnoy, direkt am Ausgang des Hardangerfjords, als Standpunkt des Ferienhauses. Der Ausblick fällt direkt auf die zahlreichen Inseln und das Meer.
Die Inselkommune Tysnes liegt im Herzen von tausend bildhaft schönen Inseln und Schären und ist ein ebenso idealer Urlaubsort. Dort befindet sich der Ausläufer Bognafjord gleich vor der Haustüre. Zahlreich finden sich auch Seen und Bächlein. Dort hat man die Gelegenheit zum Lachsfischen. Außerdem findet man einen Berg mit vielen Wanderwegen vor sich, der mit seiner Fauna – zum Beispiel beim Vorkommen von Vögeln – eine weitere Aufwertung hergibt. Spaziergänge in „Uggdal“ sind mit kleinen Überraschungen angereichert, was insbesondere bei Kindern die Aktivitäten noch beliebter macht. In den Nadelwäldern kann man auch Beeren und Pilze sammeln. Bademöglichkeiten sind umfassend vorhanden, ob Süßwasser oder Meer. Man kann je nach Tagesverfassung entscheiden.
Die Fährverbindungen zu manchen Inseln fetten die Möglichkeiten der Tagesausflüge weiter auf. Dabei lässt sich nicht selten manch Meeressäuger sehen. Besuche zu den Städten kann man mit dem eigenen Auto planen, es stehen aber auch öffentliche Busse und der Wasserweg zur Verfügung. Bergen zu besichtigen sollte man auch von hier nicht versäumen.
Der schönste Platz in der freien Natur für Wohnmobile
Im Südwesten befindet sich die Region Rogaland, die ihren Gästen aufgrund natürlicher Vielfalt und trotz großer Beliebtheit noch immer manchen „Geheim-Tipp“ entdecken lässt. Gewusst wie, kann man durchaus an ruhigen und wunderschönen Stellplätzen verweilen, ohne dass man gegen diverse Vorschriften verstoßen würde. Klarerweise stehen Privatgrundstücke nicht nur zur Verfügung, es sei denn, der Eigentümer erteilt ausdrücklich seine Einwilligung. Man muss bei „kultivierten“ Grundstücken von Privateigentum ausgehen, wenn nicht ohnehin ein Schild vorhanden ist.
Möchte man im schönen Rogaland ein eher kleineres, ruhiges Plätzchen ergattern, fährt man von Stavanger kommend, auf der E39, in Richtung Norden. Fünf bis sechs Kilometer von dem Örtchen Rennesoy entfernt biegt man nach links auf eine kleine Straße. Dort sind mehrere kleine Stellplätze mit Schottergrund vorhanden. Es ist weder ein Platzwart hier, noch gibt es bestimmte Öffnungszeiten oder sonstige nähere Regulierungen. Auch in der Verweildauer gibt es keine Begrenzung. Das Mitbringen von Tieren ist ausdrücklich erlaubt. Es fallen hier keinerlei Kosten an, dafür gibt es auch keinerlei Ausstattung – dessen muss man sich klar sein. Man hat aber einen ruhigen Platz mit Meeresblick sowie Bade- und Angelmöglichkeiten in einer der schönsten Regionen. Gerade für romantische Ferien von Pärchen ist das Plätzchen besonders zu empfehlen.
Der schönste, beste Campingplatz
Wessen Wohnmobil nicht alle Anforderungen erfüllt und man in sozialer Hinsicht ein bunteres Treiben anstatt nur Natur und Ruhe bevorzugt, sollte sich eher unter den zahlreichen Angeboten an Campingplätzen umsehen.
50 Touristenplätze gibt es am „Oldevatn Camping“, einem der schönsten Eckchen der Erde – inklusive Baden, Fahrradverleih, Surfen und Segeln am Platz, Frei- und Thermalbad, Sauna, Minigolf, Tisch- und normaler Tennis innerhalb der nächsten 16 km sowie einem Schilift in 30 km Entfernung. Dort ist man mit Strom, Welan, Internet-Terminal, Kinderspielplatz, unmittelbarer Lebensmittelversorgung und Imbiss direkt am Campingplatz bestens versorgt. Außerdem gibt es im Umkreis von 10 km ein gutes Restaurant. Auch hier ist Dauercampen erlaubt. Alles in allem kostet die Nacht 26 Euro. Waschmaschine, Trockner, Babywickelraum und eine rollstuhlgerechte Sanitäranlage gehören zur Ausstattung des Camping-Platzes der Spitzenklasse. 2 Hektar groß ist die Anlage, die von 1. Mai bis Mitte September verlässlich ihre Pforten geöffnet hat und rund um die Uhr unter www.oldevatn.com erreichbar ist. Warum woanders bleiben, wo weniger geboten wird?
Das tollste Hotel: „Bed & Breakfast“
Mit einem einfachen Namen und geringer Größe vermag eines der beliebtesten Hotels in West-Norwegen, nämlich im schönen Bergen, gar nicht so aufzufallen: Im „Bed & Breakfast“ findet man zwar keine imposante Größe oder eine Rund-um-die-Uhr-Besetzung an der Rezeption, aber die Details und das Preis-Leistungsverhältnis beeindrucken dafür umso mehr. Nur vier Gästezimmer beherbergt das für Bergen typische Häuschen, die es allerdings in sich haben.
Ein Ausblick über die Dächer Bergens bis über die angrenzende Landschaft und harmonisch-liebevoll eingerichtete Zimmer runden die idyllischen Impressionen des Städtchens ab. Eine Küche für Selbstversorger, die einmal nicht Restaurants, sondern lieber die Supermärkte erkunden wollen und einer zweigeschossigen Aufteilung machen den Aufenthalt authentisch, gemütlich und doch niveauvoll. Der Anbieter weist allerdings darauf hin, dass das ältere, aber restaurierte Gebäude nicht behindertengerecht ausgestattet werden kann. Die Treppen sind dafür ungeeignet. Internetanschluss ist per Kabel, aber auch Wireless vorhanden. Die Preise beginnen j nach Buchungsdatum übrigens bei nur 20 Euro und schaffen ein außerordentliches Preis-Leistungsverhältnis.
Durch die Lage in der Stadt Bergen, die schon per se ein Schatzkästchen verkörpert, tun sich zahlreiche Möglichkeiten auf: Zu Fuß erreicht man beispielsweise das Hanseatische Museum, Bryggen mit seinen Fischmarkt. Jedes einzelne Gässchen ladet zu ansprechenden Spaziergängen ein. Es gibt hier keine Vollpension. Das verleitet allerdings dazu, die umliegenden Bewirtungsmöglichkeiten durchzukosten und nimmt dem Aufenthalt den für Buffets üblichen eintönigen Charakter. Man hat immer andere Tischnachbarn, immer ein anderes Ambiente, immer eine andere Auswahl an Kulinarik. Die Vielfalt der Region auf authentische Weise erleben zu können, ist hier kein leeres Versprechen. Das Feedback der Gäste ist für außergewöhnlich positiv. Die Kontaktdaten beschränken sich allerdings auf die Postadresse: Bed & Breakfast, Hennbysmauet 9, in 5005 Bergen
Das beste Restaurant
Traditionelle Restaurants mit norwegischer Küche sind in der gesamten Region zahlreich zu finden. Es ist unmöglich, deren Angebote und Leistungen so gegenüberzustellen um untereinander bewerten zu können. Denn auch insofern ist die Vielfalt so stark ausgeprägt, dass nur Individualismus zu Präferenzen führen kann.
Die stark frequentierte Stadt Bergen ist auf vielfältige Ansprüche bestens eingestellt: ob Hausmannskost, Japaner, Italiener, Vegetarier – jeder findet seine Lieblingsgerichte in einer Atmosphäre, die sich vom Alltag abhebt. Wer diese Erlebnisse nicht missen möchte, verzichtet auf Vollpensionen in Hotelanlagen und richtet sich besser auf die Erkundung des kulinarischen Umfelds ein. So gut wie überall wird der Zubereitung von Meerestieren ein hoher Stellenwert eingeräumt und man wird überrascht von Rezepten und Kombinationen, denen vergleichsweise hoher Nährwert zukommt.
Als besonders beliebt gilt dort das „Ned´s“ – nicht nur bei Touristen, sondern auch bei den Landsleuten. Das „Ned´s“ befindet sich in einem historischen Bauwerk und man wird Zeuge am authentischen Lifestyle der Norweger. Das Restaurant hat viele Stammgäste in der ansässigen Bevölkerung. Dort geht es nicht ohne Vorbestellung. Mit „rechtzeitiger Reservierung“ ist allerdings ein anderer zeitlicher Rahmen gemeint als bei uns etwa üblich: schon ein paar Wochen vorher sollte eine Tischreservierung durchgeführt werden.
Der Betreiber unterhält keine Webseite. Er muss nicht weiter auf sich aufmerksam machen – er ist der Insider-Tipp schlechthin und zwecks früher Reservierung bei nur kürzerem Aufenthalt könnte man sich vielleicht die Telefonnummer über eine örtliche Touristen-Information besorgen. Zwar gibt es eine Seite unter neds.no, diese allerdings wird nicht von dem Restaurant betrieben sondern dient als „Bauernfänger“ für Werbeeinschaltung. Nur die Postadresse der beliebten Gaststätte lässt sich online mit „Target 2, 5014 Bergen“ in Erfahrung bringen.
Die Kombination als „Tüpfelchen am i“
Der Umfang an Möglichkeiten gibt fast endlose Kombinationsmöglichkeiten. Möchte man möglichst „alles“ entdecken, ist das Mitbringen des eigenen Autos oder ein Leihwagen vor Ort nicht wegzudenken. Schon alleine die Kombination der Strecken wird zur selbständigen Attraktion – deshalb besteht auch eine ordentlich ausgebaute Verbindung am Wasserweg durch Fähren, die auf den Transport von Privatfahrzeugen prädestiniert sind. Es ließe sich ohne Probleme ein Trip durch ganz Vestlandet organisieren, wo etwa der Konsum von vier Fährverbindungen einzurechnen wäre und man mindestens eine Woche lang wirklich intensiv mit Entdecken ausgelastet ist. Im Folgenden wird ein Streifzug empfohlen, der die besten Tipps beinhaltet.
Speziell von Bergen kommend über Voss, Sogndal, eventuell Lom, über den Gerangerfjord nach Kristiansund bieten sich die wunderbarsten Eindrücke. Beabsichtigt man – wie viele – dabei zwischen Kanestraum und Halsa die Fähre zu buchen, sollte man vorher wissen: Man verpasst allerhand. Nämlich die längere, aber atemberaubend schöne Route Fjordnorwegens über Tommervag. Dazu muss man aber die E39 verlassen. Vor oder nach Vinjeora – jeweils von der Richtung aus gesehen, aus der man kommt, ist auf die Fv680 abzubiegen. Mit einer Karte oder einem Navigationsgerät ist sie ganz einfach zu finden. Als Orientierungspunkt ist dabei Kyrsaertora zu benennen. Zum Teil befindet man sich auf sehr kurvigen Küstenstraßen. Für denjenigen, der bloß von „A nach B“ gelangen will, ist es allerdings ein Umweg.
Die Strecke zwischen Kristiansund und dem Geirangerfjord gilt als Highlight schlechthin. Die Atlantikstraße zu befahren ist wunderschön. Etwa in der Mitte liegt die Stadt Molde, welche für ihre Jazzfestivals bekannt ist. Ein Zwischenstopp sollte hier eingeplant werden. Dazu kann man das fast mulmige und doch sichere Passieren eines unterseeischen Tunnels erleben.
Von Molde nach Andalsnes kann man eine Fähre nehmen und findet sich direkt neben dem Fjord und einer Gebirgslandschaft wieder. An der Rv36 kommt man bei „Trollstigen“ vorbei, eine eingangs empfohlene Touristen-Attraktion für starke Nerven. Am Norddalsfjord ist eine Fähre nach Eidsdal zu benützen. Dabei ist das Panorama der Adlerstraße als eigene Sehenswürdigkeit zu betrachten. Die Aussicht von Dalsnibba über das Gebiet ist dem ebenbürtig.
In Richtung Grotli und Lom, wobei auf die Rv55 zu wechseln ist, gelangt man dann nach Sognefjellet. Dort wäre es der Ausblick über Jotunheimen, der für einen für einen Stopp mit Berg-Tour belohnt. Nach dem Abstieg bietet sich der Besuch des Gletscherzentrums in Jostedalen an. Weiter geht es auf der Rv55 nach Sogndal. Wer Erlebnisreichtum sucht, befindet sich nun vielleicht am besten Plätzchen der Welt. Mit Zwischenstation in Kaupanger, wo die Stabkirche besichtigt werden kann, lässt sich auf einer dreistündige Fährfahrt nach Gudvangen aber auch relaxen – aber nur dann, wenn man im Vorfeld bereits reservierte, denn während der Saison darf man nicht davon ausgehen, freie Plätze vorzufinden. Dabei erlebt man dann weitere Höhepunkte Fjordnorwegens und findet sein Ziel im wunderschönen Bergen.