Du meine Güte, was soll ich nur mitten zwischen 3000 Jahre alten Steinen? Meine Eltern hatten beschlossen, an einem unserer Urlaubstage, genauer: am dritten Sonntag im Juli, nach Tarxien zu fahren, einem winzigen Dorf im südöstlichen Malta. Dabei habe ich doch gerade jemanden kennengelernt, wir wollten an den Strand, Party machen … Ach so, ja, ich bin Stella, 16 Jahre alt und absolut nicht an Geschichte interessiert.
Dicke Beine – welche Überraschung
Wir hatten uns zu Hause auf Malta geeinigt. Nun musste ich also mit, denn das war Teil der Vereinbarung. Allerdings muss ich sagen, es war schon eine ganz schöne Überraschung, als wir mit unserem Wohnmobil den Tempel von Tarxien besuchten. Geschichte quasi unter freiem Himmel – das sollte ich mal den Lehrern zuhause vorschlagen. So kann man Unterricht aushalten!
Jedenfalls stehen hier die dicken Restbeine einer riesigen Magna Mater, einer Frauenstatue. Sie stellt die Fruchtbarkeit dar. Davon gibt es noch weitere, wenn auch kleiner. Wie haben die Menschen vor über 4500 Jahren so etwas nur erbaut? Der Tempel von Tarxien ist noch älter als die Pyramiden! Übrigens finden sich hier auch Steinabbildungen von Schafen und Ziegen, typischen Tieren auf Malta. Wunderschön! So gut könnte ich das nicht.
Ein nettes Städtchen mit attraktiven Gebäuden
Aber schließlich sind wir dann aus der Gluthitze zwischen den Steinen – hier gibt es nicht einen einzigen Baum! – nach Tarxien gefahren. Nettes Städtchen, muss ich schon sagen. Sein Motto lautet “Die Phönizier erschufen mich” – das finde ich sehr schön.
Es bedeutet, dass der Ort auch schon über 3000 Jahre alt ist. Wir kamen gerade rechtzeitig für das Marienfest. Nach diesem Besuch in Tarxien habe ich zwar trotzdem begeistert am Strand getanzt, aber ich gebe zu, Geschichte kann auch Spaß machen.
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