Breslau

Rapsfeld (C) MaBoXer
Rapsfeld (C) MaBoXer

Als Ziele für meine Reise wählte ich Breslau (Wroclaw) und das nahe gelegene Eulengebirge. Das wunderschöne Breslau interessierte mich aufgrund der historischen Altstadt und den interessanten Parkanlagen, das Eulengebirge wegen seiner traumhaften Fauna und Flora sowie den Sehenswürdigkeiten.

Breslau – die Blume Europas

Als Erstes besuchte ich in Breslau den riesigen Marktplatz mit seinen unzähligen Kneipen und Restaurants. Gesäumt von wunderschönen Bürgerhäusern aus dem Barock und der Renaissance sowie im Jugendstil bietet er ein beeindruckendes Bild. Das gotische Rathaus, einer der bedeutendsten Bauten des Mittelalters in Europa, beherbergt im Keller seit siebenhundert Jahren eine Schankstube. Auf dem Marktplatz und in den engen, romantischen Gassen rundherum spielt sich das studentische Leben der Universitätsstadt ab, die nahe Dominsel hingegen stellt eine Oase der Ruhe und Entspannung dar. Die Insel bildet das religiöse Zentrum der Metropole, hier liegt auch der Ursprung von Breslau. Als ein Laternenanzünder in der Dämmerung mit seiner Runde begann, fühlte ich mich ein bisschen ins Mittelalter zurück versetzt.

Mit einer Gondel ließ ich mich von der Insel zum Festland zurückbringen und konnte dabei die leise Assoziation mit Venedig nicht ganz unterdrücken. Breslau besitzt zwölf Inseln und mehr als einhundert Brücken über die Oder und die zahlreichen kleinen Flussläufe in der Stadt, sodass der Gedanke an die italienische Lagunenstadt nicht so abwegig ist. Der nächste Besuch galt dem größten Park von Breslau, der Park Szczytnicki. Er entstand im neunzehnten Jahrhundert unter Führung von Peter Lenné, einem der damals bekanntesten Gartenarchitekten und besticht durch seine großzügige Anlage mit den wundervollen Blumen und alten Bäumen. Auch den Botanischen Garten und den Japanischen Garten fand ich ausgesprochen faszinierend. Informationen über die Geschichte der Stadt bekam ich im barocken Königspalast, der ein interessantes Museum zu Geschichte Breslaus beherbergt.

Eulengebirge – traumhafte Natur und interessante Sehenswürdigkeiten

Das Eulengebirge gehört zu den Sudeten, den höchster Gipfel bildet die Hohe Eule. Vom Aussichtsturm auf der Hohen Eule bietet sich ein fantastischer Blick über die Landschaft. Das Naturschutzgebiet ist von einem weitläufigen Wegenetz durchzogen, wobei einige der Pfade schon Hunderte von Jahren alt sind. Der Park zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Vielfalt von Pflanzen aus, ich hatte das Glück, sogar ein paar Orchideen und das ungewöhnliche Knabenkraut zu entdecken. Die Buchenwälder beheimaten eine Reihe seltener Vögel, im ganzen Gebirge sind mit Glück Eulen und Habichte sowie Mufflons zu beobachten.

Von den Wällen der interessanten Festung Silberberg bot sich mir ein wunderschöner Blick über die Umgebung dar. Natürlich fehlt auch die Besichtigung des Bergwerkmuseums Neurode nicht. In der teilweise unterirdischen Anlage erfuhr ich viel Wissenswertes über den Gold- und Silberabbau sowie den Erzabbau und die Geschichte des Eulengebirges. Auch die Kynsburg mit ihrer malerischen Lage an der Schlesiertalsperre und die von 1917 stammende Talsperre selbst standen auf meinem Programm und waren ihren Besuch wert.

Der Autor Marco
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